Impressionen zur Online-Jahrestagung der DGsP
am 23. Mai 2020

von Annerose Neeb-Fleckner

Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Pädagogik nutzt bei ihrer  Jahrestagung 2020 Digitalisierung für einen Gedankenaustausch zu Praxisfeldern Systemischer Pädagogik.

Der Weg zur Online-Jahrestagung

eine kurze Chronik der Ereignisse und der neuen Begriffe, die in der deutschen Sprache Einzug halten.

Die DGsP hatte – wie jedes Jahr – für das Himmelfahrtswochenende 2020 zu ihrer Jahrestagung nach Erfurt eingeladen. Der Flyer mit dem Tagungsprogramm kam am 5. März 2020 in die Postfächer der DGsP-Mitglieder.

Die Atemwegserkrankung COVID-19, die durch Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2
ausgelöst wird, breitet sich zu dieser Zeit schon in Deutschland aus. Das Risiko einer COVID-19-Pandemie für die Bevölkerung wird ab dem 17. März 2020 vom Robert-Koch-Institut als „hoch“ eingestuft. Ab 17. März 2020 steht das öffentliche Leben in Deutschland weitgehend still (Lockdown). Ab 20. April 2020 gibt es erste, kleine Lockerungen des Stillstands. Es zeichnet sich ab, dass im Jahr 2020 am Himmelfahrtswochenende keine Präsenz-Jahrestagung der DGsP in Erfurt stattfinden kann.

Am 28. April 2020 kündigt der DGsP-Vorstand eine virtuelle Jahrestagung für den 23. Mai 2020 an. Das Programm der ersten Online-Jahrestagung der DGsP kommt am 5. Mai 2020 in den Postfächern an. Am 13. Mai 2020 wird ein Update zur Online-Jahrestagung gesendet. Das Update enthält ein Angebot zum Einrichten und Testen der Technik und Termine für drei Probekonferenzen im Vorfeld, damit alle Personen, die noch keine Erfahrungen mit Videokonferenzen haben, die Technik vor dem Tag der Online-Jahrestagung kennenlernen können.

Auf der Homepage der DGsP wird eine Zugangsseite zur Online-Jahrestagung eingerichtet. Hier findet jeder Besucher Antworten zu vielen FAQs (Frequently Asked Questions), die ihn bewegen. Auf dieser Seite sind auch alle virtuellen Veranstaltungsorte angegeben:

Am Froschteich, das ist der virtuelle Ort für die Treffen im Plenum. An diesem Ort werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meist vom Moderator stumm geschaltet („gemutet“ – engl. to mute).

Im Baumhaus, Unterm Hollerbusch, Im Weinberg, Auf der Streuobstwiese sind die vier virtuellen Orte für die angebotenen Workshops.

Die Gartenlaube ist ein virtueller Ort für virtuelle Begegnungen außerhalb des  Tagungsprogramms.

Jeder virtuelle Ort wird von einem Moderator / einer Moderatorin betreut.

Darüber hinaus gibt es „Break Out Sessions“. Das sind Treffen in zufällig zusammengesetzten Kleingruppen an virtuellen Orten, in denen Impulse und Fragestellungen reflektiert werden.

Am Tag der Online-Jahrestagung können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die virtuellen Tagungsorte durch Anklicken von Schaltflächen auf der DGsP-Homepage betreten.

Es gelingt den Vorstandmitgliedern der DGsP und dem Moderatorenteam jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin dort abzuholen, wo sie stehen und jeden Einzelnen immer wieder einzuladen, dabei zu sein.

Auf der Zugangsseite der DGsP zur Online-Tagung steht: „Schön, dass du bei diesem neuen Erlebnis mit dabei bist!“

Im Eröffnungsplenum am Tag der Online-Tagung wird die Einladung an jeden einzelnen Teilnehmer erneuert, so dass die Neugier eventuell vorhandene Skepsis verdrängen  kann.

„Achte darauf, was Dir guttut und sorge für Dich selbst.“
„Sei bereit, überrascht zu werden.“
„Sei bereit, herausgefordert zu werden.“

Es werden insgesamt acht Workshops in zwei Blöcken zu je vier Workshops angeboten. Für die Teilnahme an den Workshops gelten die Prinzipien des Open Space:

Die, die da sind, sind die Richtigen.
Was auch immer geschieht, ist richtig.
Es ist zu Ende, wenn es zu Ende ist.

Gesetz der zwei Füße: Jeder kann seinen Workshop jederzeit verlassen und einen anderen
Workshop besuchen. Für dieses Gesetz gibt es zwei schöne Metaphern: Hummeln   wechseln Workshops, Schmetterlinge verweilen.

Die Eröffnung der Online-Tagung

Die Mitglieder des Vorstandes der DGsP Peter Herrmann, Andrea Eitel, Gabriel Günthör, Silke Palmowski und Stefan Pätz begrüßen nacheinander die Teilnehmenden und stellen ihre Aufgaben innerhalb des Vereins vor. Silke Palmowski beginnt mit einem vertrauten Ritual der Erfurter PräsenzJahrestagungen. Sie liest die Geschichte „Wassertropfen“ vor aus „Typisch! Kleine Geschichten für andere Zeiten“, herausgegeben von Andere Zeiten e.V., Hamburg 2005.

Andrea Eitel gibt einen kurzen Rückblick zur Vereinsgründung, zu Mitgliedern und Mitgliedsinstituten, zur Regionaltagung 2020 in Marburg und zur Ideenwerkstatt, die das Institut LöWe vierteljährlich anbietet.

Gabriel Günthör informiert die Teilnehmenden über den Planungsprozess der Online-Tagung im Vorstand. Die Funken der Abenteuer- und Aufbruchstimmung, die im Vorstand bei der Planung entstanden sind, streut sie in den Teilnehmerkreis. Die Erwartung des Vorstandes: Eine Online-Tagung wird anders sein, aber sie wird gewinnbringend sein. „Gewinnbringend“, dieses Bild ließ auch die Geschichte „Wassertropfen“ entstehen, denn in der Geschichte haben Wassertropfen einen staubigen Weg zum Blühen gebracht.

Stefan Pätz erinnert an den Workshop „Alles digital? Das sitzen wir aus.“, den er zusammen mit Ronja Frölich auf der DGsP-Jahrestagung 2019 in Erfurt angeboten hatte. Im Mai 2020 betrifft das Thema jeden von uns. Wir können es nicht mehr aussitzen.

Stefan stellt das Moderatorenteam der Online-Tagung vor.

Maximilian Resch, der Moderator der Plenumsphasen, setzt die Erwartung  „gewinnbringend“ fort mit ermutigenden Appellen an alle Teilnehmenden (die weiter oben im Bericht schon genannt werden) und mit einem kurzen Überblick über analoge und digitale Reaktionsmöglichkeiten, die die Teilnehmenden nutzen können.

Vor dem Beginn der ersten vier Workshops gibt es eine Break out-Session mit je vier Teilnehmenden zu den Fragen: Wie bist Du heute hier? Welche Brille hast Du gerade auf?

Nach einer kurzen Pause stellen die Workshop-Leiterinnen und Leiter der ersten Workshop-Runde ihre Workshops vor. Danach kann jeder Teilnehmende über eine Schaltfläche auf der DGsP-Homepage den digitalen Ort des Workshops auswählen, den er besuchen möchte.

An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an alle Workshop-Leiterinnen, die zu ihren Workshops Rückmeldungen für diesen Bericht geschrieben haben. Ihre Rückmeldungen machen diesen Bericht bunter und geben den Leserinnen und Lesern des Berichtes teilweise zusätzliche Informationen für die persönliche Weiterarbeit am Thema.

Vortrags- und Workshoprunde 1
Samstag, 23.5.2020, 10.45 Uhr – 12.30 Uhr

Gabriel Günthör:
„Du Spargel! Du Torte! – Ich Drache! Ich Baum!“
Metaphern positiv nutzen um das Selbstbild zu erweitern

Metaphern sind allgegenwärtig in unserem Leben, wenn man zum Beispiel eine Nachricht auf dem Finanzmarkt hört, dann „schießt der Umsatz durch die Decke“ oder der „Börsenkurs geht in den Keller“. In der Kindheit (und auch später) wird man ständig mit Kosenamen bedacht, die auf unbewusste Weise wirken. Es ist sicher ein Unterschied, ob ein Mädchen mit „Püppi“ oder als „kleiner Wirbelwind“ angesprochen wird.

In Bildern zu denken ist leichter, intuitiver, die Vorstellung wird angeregt und Komplexität wird reduziert. Durch bildhafte Worte schaffen wir Realitäten. Je nach Verknüpfung können sie unser Denken positiv oder negativ beeinflussen. Zum Beispiel: die Ehe ist ein  Schlachtfeld, die Ehe ist ein Garten Eden, die Ehe ist Krieg, die Ehe ist Wüste und Ödnis, die Ehe ist ein Abenteuer, …

Im Workshop haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Pflanze, ein Tier, einen Gegenstand, eine Landschaft oder ein Phantasiewesen ausgesucht und sie/es/ihn mit der eigenen Person in Verbindung gebracht.

Z.B: „Ich bin ein Flummi, … eine Birke, … ein Delfin, … ein Olivenhain, … eine Sonnenblume!“ usw. Aufgabe war es anschließend, die Resonanzen und Assoziationen der Anderen in der Kleingruppe zu nutzen, um einen neuen, erfrischenden Blick auf sich selbst zu erlangen.

Ziel des Workshops war es, die Teilnehmer*innen mit dem Gefühl zu entlassen,  vorhandene, aber nicht bewusste Talente und Fähigkeiten neu zu sehen. Hier ein paar Kommentare aus dem Chat zu Gabriel Günthörs Workshop:

  • Bin in diese Gruppe „gehummelt“ und durfte wunderbar mitschwingen.
  • Diese Gruppe/Arbeit ist eine wunderbare Ergänzung zu „systemische Pädagogik geht digital“. Ein Brückenschlag!
  • Auch ich kann bestätigen: Das geht auch digital, ohne dass ich Verluste verspüre.
  • War ein schöner Impuls in der großen und ein kreativer Austausch in der kleinen Gruppe. Ging sehr gut auch digital. Danke!

Manuela Krahnke und Florian Wickenhagen:
„Geht systemische Pädagogik digital?“

(Wie) Ist es möglich, auf digitalem Weg die Kongruenz von Form und Inhalt in Lernsituationen zu gewährleisten? Wenn der Kern unserer Arbeit in der konstruktiven Gestaltung von Beziehungsweisen liegt, (wie) kann dies über einen längeren Zeitraum virtuell gelingen? Florian Wickenhagen, Schüler einer 11. Berufsschulklasse für  Sozialassistenz, teilte mit uns seine Gedanken zur 2D-Kommunikation im Gegensatz zur 3D-Kommunikation und deren Auswirkungen in Form von Stress durch Überforderung und sozialem Stress.

Wir traten dann alle gemeinsam in den Dialog: Was ist mir persönlich wichtig in meiner Arbeit mit Gruppen in Bezug auf Kongruenz zwischen Form und Inhalt und  Beziehungsgestaltung? Welche Ideen gibt es zur Übertragung in den digitalen Raum?

Als wichtig wurde erachtet: Das ist die Chance, Schule komplett neu zu denken und zwar systemisch – mehr Selbstverantwortung; autonomes Lernen; Augenhöhe zwischen Lehrkraft (LK) und Schülerinnen und Schülern (SuS); veränderte Rolle der LK; Bedeutung der Videokonferenz: weniger sachbezogen, sondern vorrangig zur Beziehungsgestaltung zwischen LK und SuS, aber auch zwischen SuS untereinander.

Als Ideen wurden genannt: Klassenbriefkasten, E-Mail-Adresse an Klassenkuscheltier, Austauschfragen für Breakout-Sessions, regelmäßiges Feedback, Aufstellungsarbeit über Video u.v.m.

12.40 Uhr bis 13.40 Uhr: Mittagspause: Auszeit – Halbzeit

Die erste Workshoprunde ist schon – ist sehr schnell vorbei. Nach einem intensiven Gedankenaustausch im Workshop-Plenum und in Break out Sessions zu Beginn, während und nach dem Workshop, sitzt jeder Teilnehmende in seiner kleinen privaten Welt (ein kurzer Gedanke an das Beamen in der ScienceFiction-Welt ist erlaubt) und kann die Pause ganz individuell für sich nutzen. Erinnerungen an die Mittagspausen bei den Jahrestagungen in Erfurt erwachen: Ein Buffet lädt ein sich zu bedienen, sich zu
anderen Teilnehmenden zu setzen und Gedanken zu den Workshops und Fragen und Informationen aus dem persönlichen beruflichen Kontext auszutauschen. Und weil viele sich schon lange kennen, haben hier auch persönliche Themen eine Heimat. Dieses Forum fehlt bei der Online-Jahrestagung. Schade!

Vortrags- und Workshoprunde 2
Samstag, 23.5.2020, 13.55 Uhr – 15.40 Uhr

Astrid Oswald:
„Bezogene Individuation – Ein anderer Blick auf das Thema Work-Life-Balance“

Dieser Workshop mündete nach einer kurzen Einführung in einen regen Austausch. Dabei fand ich es als Leiterin interessant zu erfahren, dass jede Person in unserer Gruppe einen anderen Blick auf dieses Thema hatte. Für manchen war die Begrifflichkeit der „Bezogenen Individuation“ vor allem an die Partnerschaft gebunden, während andere diese auf weitere Bereiche ihres Lebens bezogen. So spannte sich der Bogen von der Bezogenheit zu mir selbst in meiner eigenen Vielfältigkeit bis hin zu der Arbeit und zu Beziehungen in einem Team dort. In diesem Dialog war am Ende des Workshops für jeden ein Gedanke oder eine Idee entstanden, die sie bzw. er mitnehmen konnte.

Deutlich wurde, dass die Begrifflichkeit „Work – Life – Balance“ eher in „Life – Balance“ umbenannt werden sollte bzw. kann, wenn die Arbeit Teil eines erfüllenden Lebens ist. Wenn dies nicht der Fall ist, kommt vielleicht die Frage auf, ob die Lebensbalance noch stimmt oder was ich verändern kann, um zu einem erfüllenden Leben auch im Sinne der „Bezogenen Individuation“ zu kommen.

Ich danke allen Teilnehmenden, die mir in unserem Gespräch wieder einen neuen und dadurch erweiternden Blick auf dieses Thema gegeben haben.

Gina Wiegräfe:
„Ungewissheit – Entdeckungsreise“

Momentan sind alle mit unbeantworteten Fragen und unsicheren Situationen konfrontiert.
Im Sinne der Utilisation bot sich das Thema für den Workshop an, um Möglichkeiten im  Umgang mit Ungewissheit zu erkunden.

Ablauf: Begriffserkundung und Austausch / Ressourcen aktivieren und anderen zur Verfügung stellen / Dynamiken und Erkenntnisse im Spannungsfeld der Ungewissheit, Gewissheit und Neugier.

Im Workshop haben wir uns das Thema „Ungewissheit“ mit dem KAWA erarbeitet (kreative Ausbeute von Wortassoziationen nach V. Birkenbihl) und eigene Assoziationen dazu sichtbar gemacht und ausgetauscht. Es ist überraschend, wie viele unterschiedliche Dinge und Gefühle mit „Ungewissheit“ verbunden werden (sowohl Problemerleben als auch schon Lösungen).

Zeiten der Ungewissheit haben wir alle schon erlebt. Die eigenen Ressourcen, Strategien und Erfahrungen wurden im Austausch wieder ins Bewusstsein geholt und in einem Dokument gesammelt, so dass sich alle auch bei anderen etwas abschauen konnten.

Zur Ungewissheit wollte die Gewissheit mit ins Boot und als dann die Neugier dazukam, entstanden neue Erkenntnisse und Dynamiken, die noch reflektiert wurden.

Ein aktiver Workshop mit tollen Teilnehmenden. Danke an alle Mitwirkenden!

Barbara Baedeker:
„Das Modell der Triade: Was will ich? Was fühle ich? Was denke ich?“
Mit Hilfe der „Triade“, einem Modell, das in den letzten Jahren v.a. durch die systemische
Weiterentwicklung von Gabriela von Witzleben zusehends an Bedeutung gewonnen hat, schauten die Referentin Barbara Baedeker und die Teilnehmer*innen in ihrem Workshop auf

  • die drei menschlichen
    • Kompetenz-Zentren
      • Bauch/Körpermitte
      • Herz
      • Kopf
    • Grundbedürfnisse:
      • Anatomie
      • Beziehung/Kontakt
      • Sicherheit
    • grundlegende Fragestellungen:
      • was will ich?
      • was fühle ich?
      • was denke ich?
  • und schlussendlich auf die drei Gefühle als Folge von Nicht-Beachtung der Grundbedürfnisse:
    • Trauer
    • Angst
    • Wut

Abschlussplenum

am Froschteich Samstag, 23.5.2020, 15.50 Uhr bis 17 Uhr – Nachlese zur  OnlineJahrestagung am Froschteich Donnerstag, 28.5.2020, 19 Uhr – 20.30 Uhr

In der Feedback-Runde im Abschlussplenum werden Vor- und Nachteile des digitalen Tagungsformats genannt. Unter allen Teilnehmenden, die auch schon bei Präsenz-Jahrestagungen in Erfurt dabei waren, besteht Konsens, dass die Atmosphäre der Jahrestagungen in Erfurt in einem Online-Format nicht hergestellt werden kann. Ihr eindeutiges Urteil: Das Online-Format ist die zweitbeste Lösung für eine Jahrestagung. Favorisiert wird weiterhin eine Präsenz-Jahrestagung in Erfurt.

Für die Online-Jahrestagung konnten sehr viel mehr Teilnehmende, auch mehr jüngere Teilnehmende gewonnen werden. Gründe dafür sind, dass keine Reisezeiten, keine Reisekosten und keine Hotelkosten entstehen. Alle Teilnehmenden freuen sich über die große Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei diesem ersten Online-Angebot der DGsP. Die Frage: Können Online-Angebote die Mitgliederzahl des Vereins wachsen lassen? steht im Raum.

Für die Zukunft wünschten sich sehr viele Teilnehmende einen Wechsel von digitalen Angeboten und Präsenzveranstaltungen.

Ausgewählte Beiträge aus der Online-Tagung

Für alle, die nicht dabei sein konnten und für die Leserinnen und Leser, die sich gerne an
bedeutungsvolle Worte erinnern, gibt es am Ende dieses Berichtes noch einige „Sahnehäubchen“.

Gina Wiegräfe zitiert Karl Popper: „Durch unser Wissen unterscheiden wir uns nur wenig, in unserer grenzenlosen Unwissenheit aber sind wir alle gleich.“

Barbara Baedecker zitiert aus „Ulysses“ von Alfred Lord Tennyson:
„Kommt, meine Freunde, noch ist es nicht zu spät, eine neue Welt zu suchen, denn ich will weitersegeln über den Sonnenuntergang hinaus. Und obwohl wir nicht mehr die Kraft  besitzen, die in alten Tagen Himmel und Erde bewegte, sind wir dennoch, was wir sind, noch immer sind wir Helden, deren Herzen im Gleichklang schlagen; zwar schwächt das Schicksal uns von Zeit zu Zeit, doch stark ist unser Wille, zu streben, zu suchen, zu finden und nicht zu verzagen!“ (Film-Übersetzung)

Silke Palmowski zitiert den Dalai Lama: „Wir sollten uns immer wieder daran erinnern, dass wir in Zeiten größter Schwierigkeiten am ehesten an Weisheit und innerer Stärke hinzugewinnen.“

Gabriel Günthör beschließt die Online-Jahrestagung mit dem Vortrag des Gedichtes „Der Abenteurer“ von Joachim Ringelnatz.

„Abenteurer, wo willst du hin?“
Quer in die Gefahren,
Wo ich vor tausend Jahren
Im Traume gewesen bin.
Ich will mich treiben lassen
In Welten, die nur ein Fremder sieht.
Ich möchte erkämpfen, erfassen,
Erleben, was anders geschieht.
Ein Glück ist niemals erreicht.
Mich lockt ein fernstes Gefunkel,
Mich lockt ein raunendes Dunkel
Ins nebelhafte Vielleicht.
Was ich zuvor besessen,
Was ich zuvor gewusst,
Das will ich verlieren, vergessen. —
Ich reise durch meine eigene Brust.

Ich möchte am Ende meines Berichts ein herzliches Dankeschön aussprechen an alle Mitglieder des Vorstandes der DGsP für den mutigen Schritt in ein neues Angebotsformat.

Herzlichen Dank an alle Workshop-Leitungen, die trotz „neuer Normalitäten“ in dieser besonderen Zeit ein spannendes inhaltliches Angebot gemacht haben.

Ganz herzlichen Dank an das Moderatorenteam, das uns hoch motiviert, hoch kompetent und souverän durch diesen Tag begleitet hat.

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